In den Vereinigten Staaten erreichte die Bioethanolherstellung zur Mitte dieses Jahres neue Höchstwerte. Auch in der Europäischen Union steigt die Produktion kräftig. Der Internationale Getreiderat (IGC) geht aktuell davon aus, dass im Wirtschaftsjahr 2009/10 weltweit insgesamt 124,5 Millionen Tonnen Getreide zur Herstellung von Biosprit eingesetzt werden, 15,2 Millionen Tonnen oder 13 Prozent mehr als 2008/2009. Schneller als erwartet hat sich die Branche aber erholt und konnte zuletzt wieder schwarze Zahlen schreiben. Insbesondere der Sektor in den USA profitiert dabei auch von dem geringeren Exportangebot aus Brasilien. In den USA veranschlagt der Verband für Erneuerbare Treibstoffe (RFA) die derzeitigen Produktionskapazitäten für Bioethanol auf 54 Milliarden Liter und erwartet einen Ausbau auf 66 Milliarden Liter im Jahr 2010. Im vergangenen Kalenderjahr wurden in den USA 34,1 Milliarden Liter Bioethanol erzeugt; in den ersten acht Monaten dieses Jahres waren es rund 26 Milliarden Liter. In der Saison 2009/2010 werden laut IGC voraussichtlich insgesamt 108,5 Millionen Tonnen Getreide, hauptsächlich Mais, zu Biosprit verarbeitet; das wären 12,6 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr. In der Europäischen Union wurden 2008 nach den jüngsten Angaben der Europäischen Bioethanolvereinigung (eBio) knapp 2,86 Milliarden Liter Bioalkohol produziert, was im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 1,05 Milliarden Liter oder 58 Prozent bedeutete. Entscheidend dafür war die Entwicklung in Frankreich, wo sich die Produktion nahezu verdoppelte und 950 Millionen Liter erreichten. Laut eBio belaufen sich die EU-weiten Kapazitäten der Bioethanolhersteller derzeit auf knapp 6,4 Milliarden Liter. Davon entfallen 3,6 Milliarden Liter auf Anlagen mit einer Kapazität von zusammen 2,2 Milliarden Liter. Der IGC prognostiziert für 2009/2010 den Getreidebedarf in der EU zur Gewinnung des alternativen Kraftstoffs auf 7,6 Millionen Tonnen; das wären 2,2 Millionen Tonnen bzw. 41 Prozent mehr als 2008/2009.
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