Menü
Futter ist die Grundlage der Tierhaltung – das gilt für die landwirtschaftliche Nutztierhaltung und die nachgelagerte Ernährungsindustrie gleichsam ebenso für die Haltung von Heim- und Hobbytieren. Der Wirtschaftszweig ist bedeutender Teil des Agribusiness und der Ernährungsindustrie.
Futtermittel für Nutztiere verfügen in der deutschen Landwirtschaft über einen hohen Stellenwert: Die Ausgaben der Landwirtschaft für zugekaufte Futtermittel lagen 2023 bei etwa 10,9 Milliarden Euro.
Zur Futterwirtschaft im weiteren Sinne gehören neben den Herstellern von Einzel-, Misch- und Ergänzungsfuttern, Vormischungen und Futterzusatzstoffen die Landwirtschaft selbst, die verschiedenen Zweige der Ernährungsindustrie mit den dort anfallenden Nebenprodukten, den Futtermittelhandel, das Transportgewerbe, die Lagerhalter, den Importhandel und die Dienstleister wie Untersuchungseinrichtungen und Laboratorien, Ausrüster und Anlagenbauer.
Für die Landwirtschaft ist Mischfutter ein Betriebsmittel mit hoher Bedeutung. Im Kalenderjahr 2023 gaben die Nutztierhalter nach vorläufigen Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) 9,4 Milliarden Euro für Mischfutter aus. Das sind 21 Prozent aller Vorleistungen. Der Umsatz bei Mischfutter ist nach amtlicher Statistik im Vergleich zum Jahr 2022 um etwa 9,6 Prozent gesunken.
Die Ausgaben für Einzelfuttermittel betrugen 2023 rund 1,5 Milliarden Euro, darunter 459 Millionen Euro für Getreide und 748 Millionen Euro für Ölschrote und -kuchen. Insgesamt entfielen im Kalenderjahr 2023 rund 19,4 Milliarden Euro auf Futtermittel, das sind 43 Prozent aller Vorleistungen. Im Vorjahr waren es 19,8 Milliarden Euro bzw. 44 Prozent.
Der gesamte landwirtschaftliche Nutztierbestand in Deutschland hat einen jährlichen Futterverbrauch in der Größenordnung von knapp 62 Millionen Tonnen Getreideeinheiten (eine Getreideeinheit ist eine statistische Größe und entspricht dem Futterwert von Gerste; die einzelnen Futtermittel werden darauf umgerechnet, um einen einheitlichen Bewertungsmaßstab abzubilden).
Das Tierfutter setzt sich dabei ungefähr zusammen aus rund 57 % Futterfrüchten und Nebenerzeugnissen, wie Gras (frisch, als Heu und Silage), Silomais, Zwischenfrüchte, Raufutter. Die andere Hälfte ist Mischfutter, hofeigenes Getreide sowie zugekaufte Einzelfuttermittel (BMEL/BLE, 2022/2023).
Die Futterbranche ist mittelständisch geprägt und wird von einer Vielzahl an Unternehmen präsentiert. Zum Ende des Wirtschaftsjahres 2023/2024 gab es 264 Mischfutterhersteller (Betriebe mit Jahresproduktion von über 500 Tonnen) in Deutschland. Die meisten davon sind in den nördlichen Bundesländern ansässig (Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen).
Die durchschnittliche Herstellungsmenge lag 2023/2024 bei 82.221 Tonnen je Betriebsstätte, 3309 Tonnen mehr als im Vorjahr (laut BMEL-Statistik). Allerdings herrschen hier große Unterschiede. Die zehn größten Mischfutterhersteller besitzen einen Marktanteil von 60 Prozent. Verglichen mit anderen Branchen des Agribusiness (Agrochemie, Agrartechnik, Fleischverarbeitung) ist der Konzentrationsgrad relativ niedrig, sodass in der Futterbranche ein intensiver Wettbewerb stattfindet.
Der Anteil der inländischen Erzeugung am gesamten Futteraufkommen lag im Wirtschaftsjahr 2022/2023 bei rund 92,4 Prozent und ist auf hohem Niveau relativ stabil.
Bei einigen Produktgruppen ist der Importanteil naturgemäß höher, beispielsweise bei eiweißreichen Produkten. Hier ist Deutschland in der gleichen Situation wie die gesamte Europäische Union, die zwar bei Getreide Nettoexporteur, bei Eiweißfuttermitteln aber Nettoimporteur ist. Bezieht man das Futteraufkommen nicht auf die Getreideeinheiten, sondern auf verdauliches Eiweiß, so beträgt der Importanteil in Deutschland 24 Prozent. (Quelle: BLE)
Der Einstieg in die Futtermittelindustrie ist vielfältig und spannend - haben die Produkte und Themen doch immer mit unserem täglichen Essen und Trinken und damit mit deren Qualität und Sicherheit zu tun. Gerade die Ausbildungsberufe beinhalten zumeist in der Öffentlichkeit wenig bekannte Chancen. Sicherlich gibt es bundesweit in anderen Branchen von der Anzahl her gesehen mehr Plätze in anderen Ausbildungsberufen - die großen Chance, nach der Ausbildung vom Unternehmen übernommen zu werden, macht diesen Zweig aber besonders attraktiv.
Verschiedene Berufe finden sich in der Welt der Tiernahrung wieder, beispielsweise Kaufmann/-frau im Bereich Industrie-, Groß- und Außenhandel oder Industriemechaniker/in. Welche Berufe und Positionen über den Ausbildungsweg, eine Weiterbildung oder über ein Studium erlernbar sind, zeigt die Aufstellung unten.
Einer der typischsten ist sicherlich der des Müllers/der Müllerin, heute offiziell Verfahrenstechnologe/-technologin Mühlen- und Getreidewirtschaft genannt: Der Müller mit Zipfelmütze und Mehlsack über der Schulter – mit diesem nostalgischen Bild hat der Beruf heutzutage nichts mehr zu tun. Anstelle dessen stehen Futtermittelkunde, Elektro- und Automationstechnik, Anlagenplanung und mehr auf dem Lehrplan.
Ausführliche Informationen zum Ausbildungsberuf und die Weiterbildungsmöglichkeiten, Tipps und Tricks, wichtige Adressen sowie weitere Einsatzbereiche sind ansprechend zusammengefasst auf: www.mueller-in.de.
Cookie Einstellungen
Statistik-Cookies dienen der Analyse und helfen uns dabei zu verstehen, wie Besucher mit unserer Website interagieren, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden. Auf Basis dieser Informationen können wir unsere Website für Sie weiter verbessern und optimieren.
Anbieter:
Erforderliche Cookies
Erforderliche Cookies sind für den reibungslosen Betrieb der Website zuständig, indem sie Kernfunktionalitäten ermöglichen, ohne die unsere Website nicht richtig funktioniert. Diese Cookies können nur über Ihre Browser-Einstellungen deaktiviert werden.
Anbieter: