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Futtermittelbranche wichtiges Element in der Agrar- und Ernährungswirtschaft

Deutscher Verband Tiernahrung e. V. (DVT)

Tierernährung ist zukunftsfähig und nachhaltig – Schwerpunktthemen zur Bundestagwahl veröffentlicht

Bonn. Die wirtschaftliche Lage in der Futtermittelwirtschaft ist weiterhin widerstandsfähig, wenn auch geprägt durch die Anpassungsbestrebungen in der Tierhaltung. So ist davon auszugehen, dass im laufenden Wirtschaftsjahr nach aktueller Markteinschätzung die Produktion an Rinderfutter rückläufig ist, während bei den anderen Tierarten das Niveau aus dem Vorjahr weitgehend mit geringen Einschränkungen gehalten werden kann. Das wurde im heutigen Pressegespräch des Deutschen Verbands Tiernahrung e. V. (DVT) am Ende des ersten Halbjahres 2021 deutlich.

Sorge bereitet den Branchenvertretern jedoch die aktuelle Preisrallye bei verschiedenen Agrarrohstoffen und die Verfügbarkeiten dieser Futterkomponenten. Zwar sei der Weltmarkt gut mit Rohstoffen versorgt, in Einzelfällen gebe es aber hier und da kurzfristig Einschränkungen, die sich offenbar erst mit der nächsten Ernte wieder aufheben. „Durch entsprechende Kontrakte können die Risiken für alle Beteiligten in der Futter- und Lebensmittelkette reduziert werden. Jedoch ist der Markt gefordert, die jeweiligen Preisentwicklungen auch auf den verschiedenen Stufen der Veredlung umzusetzen, damit alle gleichmäßig diese Veränderungen tragen“, machte Dr. Hermann-Josef Baaken, Sprecher der DVT-Geschäftsführung, deutlich.

Wenn es in Teilmärkten zu Beeinträchtigungen komme, gebe es für die Marktteilnehmer zwei Wege: entweder Verzicht oder Honorierung der knappen Ware. Dies gelte besonders für kennzeichnungsfreie, nicht gentechnisch veränderte (GVO-freie) Rohstoffe oder Ware europäischer Herkünfte, die nicht jederzeit und umfassend – insbesondere zum Ende einer Saison – zur Verfügung stünden. Getreide macht im Mischfutter auch weiterhin 50 Prozent aus.

In der Corona-Krise konnte die Fütterung jederzeit ohne Einschränkungen auf qualitativ hochwertigem Niveau sichergestellt und auf die aktuellen Verhältnisse angepasst werden. Wichtig sei auch weiterhin die uneingeschränkte Versorgung mit Futtermittelzusatzstoffen, deren Herstellung überwiegend außerhalb Europas erfolge.

Politische Schwerpunktthemen

Der DVT hat seine Schwerpunktthemen für die Bundestagswahl und damit zugleich für die kommende Bundesregierung formuliert. Für die Hersteller von Tiernahrung ist das Wohl der Tiere und letztlich die Nachhaltigkeit ein wesentliches Anliegen. „Die Grundprinzipien der Kreislaufwirtschaft prägen seit jeher unsere Tätigkeit in der Verwendung und Veredlung von Agrarrohstoffen sowie Nebenprodukten aus der Lebensmittelerzeugung, um diese in der hochwertigen Tierernährung weiter zu verwerten.“ unterstrich Baaken. „Wir stehen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Futtermittelbranche als wichtiges Element in der Agrar- und Ernährungswirtschaft.“

Der DVT setzt sich für eine Harmonisierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein. „Die internationalen Verflechtungen der Warenströme sind eine Basis für erfolgreiches Wirtschaften. Ergänzend zum Fokus auf innereuropäischen Handel sind global einheitliche Rechtsgrundlagen zur Definition von Standards erforderlich“, sagte Baaken. Darüber hinaus spricht sich der Verband für einen freien Warenhandel und damit den ungehinderten globalen Zugang zu allen Agrarrohstoffen aus. Baaken: „Importstopps für einzelne Agrarrohstoffe lehnen wir daher entschieden ab!“

Des Weiteren stünde der Schutz ökologischer Systeme und sozialer Standards im Vordergrund. Die Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechts- und Umweltstandards müssten laut Baaken adäquat zwischen Staat und Unternehmen aufgeteilt und verpflichtende Maßnahmen nur dort angewendet werden, wo eine freiwillige Umsetzung der Marktteilnehmer nicht zu den gewünschten Ergebnissen führe.

Wichtig ist der Futtermittelwirtschaft die preisliche Honorierung der hochwertig produzierten Lebens- und Futtermittel und der damit verbundenen Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette, um eine weitere positive Entwicklung zu beeinflussen. Denn Wirtschaftlichkeit sichere Nachhaltigkeit und würde häufig außer Acht gelassen.

Angesichts der Debatte um neue Züchtungsmethoden machte der DVT deutlich, dass politische Entscheidungen wissenschaftsbasiert sein müssten. „Wir brauchen die offene Ansprache von Zielkonflikten und deren Abwägung bei der Suche nach Lösungen zur Ausgestaltung der Agrar- und Ernährungspolitik“, betonte Baaken. Vor diesem Hintergrund müsse die Rolle der neuen Züchtungsmethoden und ihr Einsatz in Europa neu bewertet werden. Eine rechtlich klare Einordnung sei erforderlich, um den sicheren Marktzugang zu gewährleisten.

Und schließlich setzt sich der DVT für eine moderne, leistungsfähige und gesellschaftlich akzeptierte Tierhaltung ein. Dafür müssten Tierhaltung und Ackerbau gemeinsam betrachtet werden. Baaken: „Die Tierernährung ist das entscheidende Bindeglied.“ Damit die Landwirtschaft und der gesamte Sektor sich anpassen könne, würden gesicherte Konzepte zum Umbau der Tierhaltung sowie schnelles, adäquates Handeln für Planungssicherheit sorgen.

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