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FeedMagazine-Kommentar: „Vom Problem zur Lösung“

Deutscher Verband Tiernahrung e. V. (DVT)

DVT-Nummer 27.07.2021

von Bernd Springer, dfv Mediengruppe, Frankfurt/Main - publiziert in: Kraftfutter/FeedMagazine 7-8/2021

Die Erzeugung von Lebensmitteln tierischer Herkunft wird gerne als klimaschädlich und nicht nachhaltig dargestellt. Diese Sichtweise ist allerdings recht einseitig. Nicht berücksichtigt werden hierbei die Beiträge der Tierhaltung zur Kreislaufwirtschaft und das CO2-Bindungspotenzial. Ein Großteil der landwirtschaftlich erzeugten Biomasse eignet sich nicht für die menschliche Ernährung und müsste aufwendig beseitigt werden, könnte er nicht über die Tierernährung „veredelt“ werden. Und buchstäblich auf der anderen Seite sorgen tierische Ausscheidungen – in richtiger Dosierung – für die Fruchtbarkeit der Äcker und Weiden. Somit trägt die Tierhaltung zur Lösung des Problems bei. Wichtig sind dennoch Wege zu einem niedrigeren Umweltfußabdruck der tierischen Produktion. Im Nährstoffkreislauf kommt der Tierernährung damit eine besondere Rolle zu. Wenn die verfütterten Nährstoffe möglichst vollständig verstoffwechselt werden, nimmt auch die Ausscheidung von umweltbelastenden Stoffen ab.

Der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) hat in einer Studie festgestellt, dass die gängigen Fütterungsmaßnahmen bei Schweinen und Geflügel in den vergangenen Jahrzehnten zu einer deutlichen Verminderung der Stickstoffausscheidungen geführt haben und schließt daraus, dass weitere Bemühungen zur Erreichung des Ziels, das die EU-NEC-Richtlinie (National-Emission-Ceilings-Richtlinie) vorgibt und in der Neufassung der TA-Luft gesetzlich festgelegt ist, führen können. Bis zum Jahr 2030 soll aus deutschen Tierhaltungen 29 % weniger Ammoniak freigesetzt werden als noch 2005. Erreicht wird dies durch Phasenfütterung, Absenkung des Rohproteingehalts im Futter bei hoher Futterverwertung und Tierleistung. Reine Aminosäuren, hochwertige Rohstoffe und die Resilienz der Tiere steigernde Zusatzstoffe tragen zur Lösung des Problems bei. Auch bei den Wiederkäuern schreiten die Arbeiten an der Absenkung des Methanausstoßes voran, wie ein Expertenworkshop anlässlich der 75. Jahrestagung der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE) zeigte. Der Weg zu einer nachhaltigen Tierernährung und -haltung wird so mehr und mehr geebnet und auch durch den Fortschrittsbericht der Europäischen Vereinigung der Mischfutterhersteller FEFAC zu ihrer Nachhaltigkeitscharta 2030 dokumentiert. Auch die Anfang des Jahres aktualisierten FEFAC-Soja-Beschaffungsrichtlinien verbessern die Nachhaltigkeit.

Eine Wiederzulassung von PAP (Processed animal protein) für Schweine und Geflügel ist auf dem Weg und hat bereits das EU-Parlament passiert. Dabei sollen hohe Sicherheitsstandards (Geflügel-PAP nur an Schweine, Schweine-PAP nur an Geflügel, getrennte Produktionslinien) eingehalten werden. Damit wird die Kreislaufwirtschaft gestärkt und der Importbedarf an Proteinfuttermitteln gesenkt. Verbunden mit der PAP-Zulassung wird die Zulassung von Insektenprotein für die Schweine- und Geflügelfütterung sein, wodurch weitere Rohstoffe in den Nährstoffkreislauf aufgenommen werden können. Die ersten Produktionsanlagen für Insektenprotein haben schon ihren Betrieb aufgenommen, auch wenn es bisher nur im Aquafutter eingesetzt werden darf.

Informationen zum Magazin (Bezugsmöglichkeiten etc.): www.feedmagazine.net

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