Allerdings regen die Experten eine Toleranzschwelle für Spuren von verarbeiteten tierischen Proteinen (PAP) in Nutztierfutter allgemein – also auch für Wiederkäuer – an. Das geht aus einem internen Entwurf von EU-Gesundheitskommissar John Dalli hervor, der derzeit mit den anderen Generaldirektionen abgestimmt wird. Die formelle Annahme des Papiers könnte Mitte Juli erfolgen.
Eine TSE-Übertragung (Transmissible Sponigforme Enzephalopathien) zwischen Schweinen, Geflügel und Fischen über PAP von Nicht-Wiederkäuern als wertvolle Proteinquelle sei sehr unwahrscheinlich. Aus ökologischer sicht sei es auch wesentlich nachhaltiger, solche Proteine in der Tierernährung als zur Energiegewinnung zu nutzen.
Durch die Lockerungen könnten evtl. auch neben positiven Umwelteffekten auch eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Nutztierhaltern und der Fleischverarbeitung erreicht werden. Um das Kannibalismusverbot zu gewährleisten, setze die Generaldirektion vor allem die Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe, da analytische Nachweisemethoden zur Bestimmung der Tierart begrenzt seien. Die Wirtschaft selbst wird entscheiden müssen, ob der erwartete Mehrwert die notwendigen Investitionen rechtfertige.
Die weiterhin aktuelle Position des DVT zu dieser Thematik ist auf der DVT-Website in der Rubrik „Positionen/Tierische Proteine“ nachzulesen.
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