An den vier Produktionsstandorten der QTN werden mit dem Heißluftverfahren Luzerne oder Gras schonend konserviert und Mischfuttermittel produziert. Das Ergebnis sind hochwertige, heimische Futtermittel, die höchsten Qualitätsstandards entsprechen. Doch die Produktion in Trocknungsanlagen und der Futtermittelindustrie im Allgemeinen ist energieintensiv. Gleichzeitig stehen die heimischen Produkte in direkter Konkurrenz zu Alternativen aus dem Ausland. „Um die Energieeffizienz unserer Anlagen weiter zu steigern, betreiben wir bereits ein systematisches Energiemanagement nach ISO 50001 in dessen Rahmen wir unsere Prozesse Schritt für Schritt überarbeiten und verbessern. Doch dafür brauchen wir Zeit und eine gewisse Planungssicherheit“, betont Simon Burkhard, Geschäftsführer der QTN.
Um die Vorteile der regionalen Herkunft auch optimal nutzen zu können, dürfen die Produzenten nicht zusätzlich mit der EEG-Umlage und durch den Wegfall bestehender Entlastungsmöglichkeiten belastet werden. Die Hersteller kämpfen für die Ausnahme der Futtermittelbranche, die ansonsten zu einer weiteren Kostenbelastung führen würde. Dies verzerrt nicht nur den Wettbewerb mit dem Ausland zu Lasten der inländischen Produktion, sondern belastet bei steigenden Preisen auch die Landwirte als Abnehmer.
Weiteres Thema waren die umfangreichen Beschlüsse zum Tierwohl und der Umweltpolitik sowie daraus resultierenden Folgen für die Fütterung. Um effektiv und nachhaltig wirtschaften zu können, müssten Zielkonflikte für die Versorgung der Tiere, deren Erfüllung ernährungsphysiologischer Anforderungen sowie der Umwelt und Gesundheit deutlich gemacht und ausbalanciert werden. Baaken: „Für eine nachhaltige Tierernährung ist die Erzeugung von gesundheitlich unbedenklichen Agrargütern für Mensch und Tier wesentlich. Dabei liegt es auf der Hand, dass die Ziele der Nachhaltigkeit nur erreicht werden, wenn die Wirtschaftlichkeit nicht außer Acht gelassen wird.“
Bei der Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sollte aus Sicht der Futtermittelwirtschaft ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung von Unterstützungsmaßnahmen für den europäischen Eiweißpflanzenanbau gelegt werden. „Heimische Eiweißpflanzen wie Luzerne können einen großen Teil zur Schließung der Eiweißlücke beitragen und dabei helfen, den Import von Soja aus Südamerika zu reduzieren“, so Burkhard. Die beteiligten Institutionen hätten nun die Gelegenheit, die bisher bestehenden ordnungspolitischen Instrumente der GAP sinnvoll zu erweitern und in den Nationalen Strategieplänen (NSP) als priorisierte Ziele zu verankern.