Der gesamte landwirtschaftliche Nutztierbestand in Deutschland hat einen jährlichen Futterverbrauch in der Größenordnung von 70 Mio. Tonnen Getreideeinheiten (eine Getreideeinheit ist eine statistische Größe und entspricht dem Futterwert von Gerste; die einzelnen Futtermittel werden darauf umgerechnet, um einen einheitlichen Bewertungsmaßstab abzubilden). Etwas über 40 Prozent des gesamten Futterbedarfs stammt in Deutschland aus so genanntem Grund- und Raufutter, d. h. vom Grünland oder aus dem Ackerfutterbau (Silomais oder Hackfrüchte). Dieser Anteil wird von den Tierhaltungsbetrieben selbst erzeugt und unmittelbar verfüttert. Rund 28 Prozent der benötigten Futtermittel werden als gewerblich hergestelltes Mischfutter zugekauft. Dazu zählen sowohl Alleinfutter als auch Ergänzungsfutter vom klassischen Ergänzer zur Mischung mit dem hofeigenen Getreide bis hin zum Mineralfutter. Der verbleibende Rest von ca. 32 Prozent Bedarf wird mit Getreide (ebenfalls überwiegend von den Betrieben selbsterzeugt, aber zum Teil auch zugekauft) und mit von der Landwirtschaft direkt zugekauften Einzelfuttermitteln wie Soja- und Rapsschrot abgedeckt.
Die Übersicht zeigt eine grundsätzliche Einteilung verschiedener Futtergruppen. Eine Reihe von sehr speziellen Futtermitteln ist generell in der angehängten Darstellung einzuordnen:
- Diätfuttermittel: Sind in der Regel Mischfuttermittel, die entweder alleine (Alleinfutter) oder in Ergänzung zu andere Futtermitteln gefüttert werden (Ergänzungsfutter). Seit Mitte 2010 könnten auch bestimmte Einzelfutter als Diätfutter zugelassen werden.
- Milchaustauscher (MAT): Dienen dem Ersatz von Muttermilch bei der Aufzucht von Jungtieren (Ferkel oder Kälber). Die Milchaustauscher können als Alleinfutter oder auch als Ergänzungsfutter konzipiert werden. Ein weiterer Verwendungszweck ist die Kälbermast.
- Heimtierfutter: Dienen der Versorgung von Haustieren wie Hunde, Katzen, Nager, Ziervögel etc. Im Angebot gibt es als Allein- bzw. Ergänzungsfutter in Form von Trocken- und Nassfutter sowie Snacks. Das Angebot unterscheidet sich u. a. hinsichtlich bedarfsgerechter Ernährung für große und kleine Rassen, für junge und alte, für aktive und ruhigere Tiere.
Tierartspezifisch sind praktisch alle möglichen denkbaren Formen im Einsatz: für Fisch, für Heimtiere (Hunde, Katzen, Nager …); selbst für Labortiere kann der jeweilige spezielle Bedarf durch gezielte Kombination von einzelnen Bestandteilen (Komponenten) im Mischfutter gedeckt werden.
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