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EHEC und die Suche nach dem Schuldigen – Kraftfutter zu Unrecht im Fokus

Deutscher Verband Tiernahrung e. V. (DVT)

 

In den vergangenen Tagen gab es in den Medien wiederholt Spekulationen, die sich mit der Herkunft des EHEC-Erregers EHEC O104 befassten. Unter anderem wurden auch die konventionelle Rinderhaltung sowie eine intensive Fütterung als Ursprungsort und Grund für die Kontamination genannt.

So wird beispielsweise spekuliert, dass zu viel „Kraftfutter“ Rindern nicht nur im Allgemeinen schaden soll, sondern auch dazu führt, dass vermehrt EHEC-Keime in der Umwelt zu finden sind und dies also zu solch gefährlichen Epidemien wie in den vergangenen Wochen beiträgt.

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Insel Riems (www.fli.bund.de), hat hierzu eine äußerst informative Zusammenfassung zum Thema EHEC/STEC* online gestellt, die diesen Theorien deutlich widerspricht: <link http: www.fli.bund.de no_cache de startseite presse mitteilungen enterohaemorrhagische-escherichia-coli-ehec-shiga-toxin-produzierenden-e-coli-stec.html>

www.fli.bund.de/no_cache/de/startseite/presse/mitteilungen/enterohaemorrhagische-escherichia-coli-ehec-shiga-toxin-produzierenden-e-coli-stec.html



Hier ist besonders zu beachten, was das FLI bei Langzeitstudien zum Vorkommen von STEC/EHEC in Rinderbeständen zeigen konnte:
  • Die Art der Rinderhaltung scheint keinen Einfluss auf das Vorkommen von STEC/EHEC in Rindern zu zeigen. In Haltungen des ökologischen Landbaus und kleinbäuerlichen Betrieben wurden die Erreger ebenso nachgewiesen wie in Großbetrieben.
  • Nach Untersuchungen ließ sich auch kein Einfluss der Fütterung auf das Vorkommen von STEC/EHEC belegen. Zwischen Gruppen, die einerseits rohfaserreiches Futter (Grassilage) und andererseits überwiegend Kraftfutter erhielten, konnten keine signifikanten Unterschiede im Vorkommen von E. coli nachgewiesen werden. STEC/EHEC wurden von beiden Gruppen isoliert.
  • Die Keime (STEC/EHEC) konnten in Kotproben von Rindern regelmäßig gefunden werden. Sie scheinen natürliche Darmbewohner zu sein, denn Krankheitssymptome konnten nicht beobachtet werden. Neben vielen STEC/EHEC-Stämmen, die nur kurzzeitig in den Rindern verweilen, konnten auch mehrere Monate lang die gleichen Stämme von denselben Tieren und in der gleichen Herde isoliert werden.

Dass mit allen Mitteln nach der Quelle des Erregers gesucht wird, ist völlig verständlich – auch, dass dabei die unterschiedlichsten Wege untersucht werden. Allerdings ist es problematisch, komplexe Sachverhalte sinnentstellend zu verkürzen und daraus Schuldzuweisungen abzuleiten.


*EHEC/STEC
Enterohämorrhagische E. coli = EHEC
Shiga-Toxin bildende E. coli  = STEC

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