Im Mischfuttersortenvergleich ergeben sich zum Teil erhebliche Unterschiede. Schweinemischfutter bleibt mit Abstand das mengenmäßig wichtigste Herstellungssegment; die Zuwachsraten waren zuletzt aber nur gering. Ursache ist neben den nahezu stagnierenden deutschen Schweinebeständen eine relativ große Unsicherheit auf dem Schweinemarkt bei zeitweise schwachen Gewinnmargen für die Erzeuger.
Das Segment Rinderfutter, wovon über 90 Prozent in die Milcherzeugung geht, erfuhr wiederholt eine steigende Nachfrage, wenngleich nicht in dem Ausmaß des Vorjahres. Die im zweiten Halbjahr 2014 rückläufigen Milchauszahlungspreise haben den Kraftfuttereinsatz in der Milchwirtschaft nicht bremsen können. Die Milchviehhalter blicken optimistisch in Richtung des Milchquotenendes und streben Produktionsausweitungen an.
Geflügelfutter wies im Kalenderjahr 2014 je nach Nutzungsrichtung unterschiedliche Mengenentwicklungen auf. Der Bereich Legehennenfutter konnte ausgebaut werden. Die deutschen Eierproduzenten sind nach wie vor darum bemüht, verloren gegangene Marktanteile zurückzugewinnen. Der Futterverbrauch für Mastgeflügel hingegen stagniert nach Vorjahren des stetigen Marktwachstums. Die Investitionen in die Geflügelmast sind zuletzt abgeebbt und zeigen ihre Wirkung auf den Mischfutterabsatz.
Insgesamt zeigen sich die deutschen Mischfutterhersteller mit ihrem Geschäftsergebnis aus dem Jahr 2014 zufrieden. Auch deren Rolle als Berater und Marktbeobachter wird zunehmend wichtiger.
Umbruch in der tierischen Veredlung: Folgen für die Futtermittelbranche schwer abschätzbar
Das Potenzial für eine weitere positive Produktionsmengenentwicklung im laufenden Kalenderjahr stuft der DVT allerdings als gering ein. Die Folgen der Liberalisierung des Milchmarktes sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar. Fraglich bleibt, ob bei weiter fallenden Milchpreisen tatsächlich an dem hohen Kraftfutter-Input seitens der Tierhalter festgehalten wird. Im Schweinebereich könnte es durch die umgehend startende „Initiative Tierwohl“ zu einer bundesweiten Reduzierung der Bestände kommen, dessen Folge eine zurückgehende Mischfutternachfrage wäre. Der Kapazitätsausbau im Geflügelsektor scheint angesichts hoher administrativer Hürden ein Ende gefunden zu haben.
Unter diesen Vorzeichen ist zu erwarten, dass beim hart umkämpften Wettbewerb um Marktanteile der Strukturwandel für die 283 Werke innerhalb der Mischfutterindustrie wieder an Fahrt aufnimmt, auch wenn weiterhin Investitionsbereitschaft in den Regionen der tierischen Veredlung festzustellen ist.
Über den DVT
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