In dem gesunkenen Futtermittelabsatz von 2009 sind indirekt auch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Nachfrage nach Veredelungsprodukten sichtbar. Die Mischfutterproduktion in Deutschland sank um rund 5 Prozent auf knapp 21 Mio. Tonnen. Mit insgesamt fast 9 Mio. Tonnen bleibt Schweinemischfutter dasmit Abstand stärkste Segment. Der nach wie vor hohe Schweinebestand in Deutschland sorgte auch im vergangenen Jahr für eine Futtermittelnachfrage aufhohem Niveau. Bei Rinder- und Legehennenfutter schrumpften die Absatzmengen – Hintergrund war zum einen der Milchpreisverfall, zum anderen die Umstrukturierungenin der Nutzgeflügelhaltung. In der Futtermittelbranche ist vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ein starker Wettbewerbsdruck spürbar. Die Zahl der Betriebe folgt dem langjährigen Trend und beträgt im Bundesgebiet 330 (Vorjahr: 346). Der Strukturwandel wird bei den Betriebsstätten nicht vollständig sichtbar und erfolgt zunehmend in Form von Unternehmenszusammenschlüssen und -kooperationen.
Positiver Ausblick auf 2010
Für 2010 sieht DVT-Präsident Helmut Wulf positive Zeichen und damit wieder Zuwächse für den Futtermittelabsatz: „Wir erwarten ein Absatzvolumen von über21 Mio. Tonnen Mischfutter“, so das Fazit des DVT-Präsidenten. Gründe dafür liefern der sich allmählich stabilisierende Milchmarkt und der expansive und exportorientierteSchweinemarkt. Auch beim Legehennenfutter und im Mastgeflügelbereich wird im Laufe des Jahres eine Absatzbelebung erwartet. Auf der Vermarktungsseitehaben sich in der Schweine- und bei der Geflügelproduktion in den zurückliegenden Jahren schlagkräftige und wettbewerbsfähige Strukturen bei Schlachtung, Verarbeitung und Vermarktung etabliert. Ihr Wachstum hat die Erzeugung „mitgezogen“, auch hier leistungsfähige Betriebe zum Wachstum motiviertund neue Marktpotenziale für die Tierhalter erschlossen. „Diese Sektoren setzen voll auf Kostenführerschaft und Effizienz und stellen so die Grundlage für weiteresWachstum“, so der DVT-Präsident.
GVO-Zulassung und Nachhaltigkeitszertifizierung
Auf der Rohstoffseite erwartet die Branche aufgrund voller Getreideläger und einer zu erwartenden hohen südamerikanischen Sojaernte ein gutes Mengenangebot.Eine für die Unternehmen kaum zu kalkulierende Unwägbarkeit bleibt die so genannte Nulltoleranz für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) und diedaraus resultierenden Probleme. Der DVT begrüßt jedoch, dass die EU-Kommission einen ersten Schritt zu einer praktikablen Lösung angekündigt hat.Mit kritischer Distanz verfolgt die Futtermittelbranche die Diskussion um eine verpflichtende Nachhaltigkeitszertifizierung für Biomasse. Lebens- und Futtermittelmüssen sich an anderen Nachhaltigkeitskriterien messen lassen als Rohstoffe für die Bioenergie-Nutzung. „Nachhaltigkeitsnachweise – auch die vom Gesetzgebergeforderten – müssen praktikabel sein und dürfen die Lebens- und Futtermittelproduktion nicht benachteiligen. Wir können uns nicht vorstellen, dass beispielsweise die Landwirtschaft 40 Mio. Tonnen wirtschaftseigene Futtermittel einem bürokratischen Zertifizierungsverfahren unterziehen muss“, bringt der DVT-Präsident die Skepsis auf den Punkt.
Über den Verband
Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) vertritt als unabhängiger Wirtschaftsverband die Interessen der Unternehmen, die Futtermittel, Vormischungen und Zusatzstoffe für Nutz- und Heimtiere herstellen, lagern und damit handeln.
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